Konferenzberatung

Sie arbeiten zum ersten Mal mit Dolmetschern zusammen?

Ich berate Sie gerne zu den Dolmetschtechniken, organisiere ein professionelles Team für Ihre Veranstaltung und empfehle Ihnen auch gern die erforderliche Konferenztechnik.

Hier finden Sie schon vorab ein paar nützliche Hinweise:

Hinweise für Veranstalter zum Einsatz von Konferenzdolmetschern

Bei internationalen Veranstaltungen ist der Erfolg entscheidend von der

Qualität der Dolmetschleistungen abhängig. Die nachfolgenden Hinweise

gehen auf einige grundsätzliche Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz

von Konferenzdolmetschern ein und sollen so dazu beitragen, möglichst

günstige Voraussetzungen für eine gute Kommunikation zu schaffen.

 

Dolmetscharten

Grundsätzlich ist zwischen vier Dolmetscharten zu unterscheiden:

 

Simultandolmetschen

Beim Simultandolmetschen werden Redebeiträge „fast in Echtzeit”

übertragen. Dies erfordert höchste Konzentration, weshalb in der Regel

mindestens zwei Simultandolmetscher zusammen in einer Dolmetschkabine

arbeiten und sich alle 20 bis 30 Minuten abwechseln.

Einsatzbereiche: mehrsprachige Veranstaltungen, Konferenzen, Tagungen,

Verhandlungen, Shows, Galas usw.

 

Konsekutivdolmetschen

Beim Konsekutivdolmetschen erfolgt die Übertragung längerer

Redeabschnitte zeitversetzt meist anhand von Notizen (mit einer

speziellen Notizentechnik) nach dem Vortrag des Originaltextes. Die Zahl der

erforderlichen Konsekutivdolmetscher ist vom Schwierigkeitsgrad und der

Einsatzdauer abhängig.

Wegen der nachträglichen Verdolmetschung ist – im Vergleich zum

Simultandolmetschen – etwa die doppelte Zeit einzuplanen.

Einsatzbereiche: Tisch- und Begrüßungsreden, bilaterale Verhandlungen,

feierliche Anlässe (Festreden), Führungen usw.

 

Flüsterdolmetschen

Beim Flüsterdolmetschen handelt es sich um eine Sonderform des

Simultandolmetschens, die sich nur für bestimmte Situationen eignet.

Hierbei steht/sitzt der Dolmetscher hinter (oder neben) der Person, für die

gedolmetscht wird und flüstert dieser die Verdolmetschung der Redebeiträge zu.

Auch hier werden immer mindestens zwei Konferenzdolmetscher eingesetzt,

die – aus Gründen der Akustik und im Interesse der Teilnehmer – immer nur

für einen oder höchstens zwei Zuhörer dolmetschen.

 

Verhandlungsdolmetschen (auch: Gesprächsdolmetschen)

Bei dieser Sonderform des Konsekutivdolmetschens werden kürzere

Textpassagen in Gesprächssituationen zeitversetzt und abschnittsweise in

eine andere Sprache übertragen.

Einsatzbereiche: Verhandlungen, technische Gespräche

(Maschineneinführungen), Tischgespräche usw.

 

Die Planung des Dolmetscheinsatzes

Ein beratender Dolmetscher sollte möglichst von Beginn an in die Planung

einer internationalen Veranstaltung einbezogen werden. Er kann den

Veranstalter zu den vorgesehenen Veranstaltungsabläufen unter dem

Gesichtspunkt des Dolmetschens beraten und gegebenenfalls schon zu

diesem Zeitpunkt dazu beitragen, dass keine unnötigen Kosten entstehen.

Konferenzdolmetscher sollten möglichst früh (mehrere Monate vor einer

Veranstaltung) verpflichtet werden. Da die Zahl der qualifizierten Dolmetscher

in Deutschland begrenzt ist, entstehen in den konferenzintensiven Monaten im

Frühjahr und im Herbst oder bei seltenen Sprachen häufig Engpässe.

Bei simultan gedolmetschten Veranstaltungen hängen die Zahl der benötigten

Dolmetscher und die Zusammensetzung des Teams von der Zahl der

Konferenzsprachen, der Zahl der Parallelveranstaltungen, der Dauer der

Sitzungen und dem Schwierigkeitsgrad des Themas ab. Dolmetscherteams

sollten so zusammengestellt sein, dass aus allen Sprachen direkt in alle

Zielsprachen gedolmetscht werden kann und Dolmetscher nicht indirekt (über

Relais) einen bereits gedolmetschten Text in eine weitere Sprache übertragen

müssen.

 

Dolmetsch- und Konferenztechnik

Dolmetschanlagen sollen der ISO/DIS 2603 (für ortsfeste Kabinen) bzw. 4043

(für transportable Kabinen) entsprechen. Die Konferenztechnik muss die ENVNorm

50185-1 bzw. die CEI-Norm 914 erfüllen. Die Anlagen müssen während

der Veranstaltung von einem qualifizierten Techniker betreut werden.

Die Kabinen sollten so angeordnet werden, dass die Dolmetscher gute Sicht

auf die Redner sowie alle Projektionswände haben. Gestik und Mimik des

Redners sowie vorgeführte Bilder sind für den Dolmetscher ebenso wichtig

wie für den Zuhörer. Bildschirme oder Monitore sind hier bestenfalls eine

visuelle Ergänzung, jedoch kein Ersatz für die direkte Sicht.

Filme können nur gedolmetscht werden, wenn der Dolmetscher das Skript

vor der Veranstaltung gelesen und/oder den Film gesehen hat und der Ton

einwandfrei in die Kabine übertragen wird.

Ein Mitschnitt von gedolmetschten Texten bedarf aus urheberrechtlichen

Gründen grundsätzlich der vorherigen Zustimmung der Dolmetscher und ist

in der Regel nicht Bestandteil der mit den Dolmetschern abgeschlossenen

Verträge.

 

Die Vorbereitung der Veranstaltung

Dolmetscher müssen sich auf die Fachthemen der Veranstaltungen

vorbereiten. Hierzu benötigen sie Hintergrundmaterial wie beispielsweise

Informationen über den Veranstalter und andere beteiligte Organisationen,

Programm, Tagesordnung, evtl. Protokolle früherer Veranstaltungen und

Ablaufplan sowie generell alle den Teilnehmern vorliegenden Unterlagen.

Auch Teilnehmerverzeichnisse sowie falls vorhanden

Terminologiesammlungen, beispielsweise mit den offiziellen Übersetzungen

von Namen und Organen von Organisationen, sollten den Dolmetschern vor

der Veranstaltung vorliegen.

Soweit Reden und Diskussionsbeiträge von den Rednern schriftlich vorbereitet

werden, sollten sie den Dolmetschern zur Einarbeitung zur Verfügung gestellt

werden.

Manchmal empfiehlt sich auch ein vorheriges Briefing der Dolmetscher sowie

eine Beteiligung der Dolmetscher an Besprechungen mit den Rednern.

Konferenzdolmetscher sind verpflichtet, alle Informationen vertraulich zu

behandeln.

 

Redner

Redner sollten vom Veranstalter aufgefordert werden, ihre Manuskripte

möglichst frühzeitig, spätestens aber zwei Wochen vor der Veranstaltung zur

Weitergabe an die Dolmetscher einzuschicken. Es ist vorteilhaft, wenn auf

dem Skript vermerkt ist, ob es sich um eine endgültige Sprechversion oder

einen Entwurf handelt, oder ob der Redner frei sprechen will. Wesentliche

Änderungen an vorgelesenen Texten sollten den Dolmetschern am Tagungsort

mitgeteilt werden. Unabhängig davon, ob ein Redner frei spricht oder seinen

Text abliest, ist eine angemessene Sprechgeschwindigkeit wichtig. Bei Texten,

die beispielsweise aus dem Englischen ins Deutsche gedolmetscht werden,

ist die gedolmetschte Fassung häufig länger als der Originaltext und erfordert

mehr Zeit. Ein Blickkontakt zwischen Redner und Dolmetscher ist vorteilhaft.

Simultan kann nur gedolmetscht werden, wenn die Redner in ein

eingeschaltetes Mikrophon sprechen, denn Simultandolmetschkabinen sind

schallisoliert. Sprecher, die sich beim Vortrag vom Rednerpult weg bewegen,

sollten ein Umhängemikrofon benutzen. Der Veranstalter sollte dafür sorgen,

dass im Saal eine Person speziell darauf achtet, dass die Saaltechnik

ordnungsgemäß funktioniert.

Zahlen und Eigennamen sollten besonders deutlich ausgesprochen werden.

Abkürzungen sollten vermieden, zumindest aber bei ihrem ersten Auftreten

erklärt werden. Zitate, Sprichwörter und Wortspiele lockern einen Redebeitrag

zwar auf, sind aber häufig schlecht in eine andere Sprache übertragbar.

 

Schluss der Veranstaltung

Nach dem Schluss einer Veranstaltung empfiehlt sich eine Nachbesprechung

des Dolmetscheinsatzes. Aus dem Kontakt zwischen dem Dolmetscher und

dem Kunden lassen sich eventuell erforderliche Verbesserungen ableiten,

damit die Qualität kontinuierlich zur größeren Zufriedenheit des Auftraggebers

erhöht werden kann.

 

Auszug aus: http://www.vkd.bdue.de, Rubrik „Für Auftraggeber“.